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Bundesstaat New York verklagt Spyware-Hersteller

29.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gegen den kalifornischen Anbieter Intermix Media Inc. ist vor einem US-amerikanischen Gericht Klage eingereicht worden. Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer wirft der Company vor, sie habe Verbrauchern im Bundesstaat New York Software wie Bildschirmschoner, Mauszeiger oder Spiele angeboten, sie aber nicht ausreichend über die dabei mitgelieferten Werbe- und Schnüffelfunktionen informiert. Die dadurch erzeugten Pop-up-Windows oder das Umlenken des Browsers auf bestimmte Web-Seiten schränke das Online-Erlebnis ein und sei ein Hindernis für das Wachstum von E-Commerce.

Spitzer wirft dem Anbieter außerdem vor, dass er "einige Anstrengungen unternommen" habe, um die von ihm installierte Spy- und Adware-Programme zu schützen. So seien die fragwürdigen Tools an ungewöhnlichen Orten installiert worden, zudem sei es nicht möglich, sie über das gewöhnliche Kommando "Hinzufügen/Entfernen" zu deinstallieren. Eigene Uninstall-Routinen fehlten zudem, einige Programme hätten sich darüber hinaus nach dem Löschen umgehend neu installiert.

Intermix reagierte mit einem Statement auf die Anschuldigungen, in dem es sich von Spy- und Adware distanziert. Dies seien Praktiken der Vergangenheit, die die frühere Führung des Unternehmens eingeführt habe und die man möglichst schnell hinter sich lassen wolle. Man habe bereits "freiwillig und proaktiv" damit begonnen, die in Frage kommenden Anwendungen zu verbessern. Intermix hofft auf eine gütliche Einigung mit Spitzer. (ave)