Existenzgründung: Die häufigsten Fragen

26.04.2005
Von Svenja Hofert
Wer den Weg in die berufliche Selbständigkeit wagen möchte, sollte sich vorab gut informieren, um Fehler zu vermeiden.

Hier lesen Sie ...

  • weshalb es sich auch für IT-Experten lohnt, zu Beginn der Selbständigkeit zwei Aktenordner zu kaufen;

  • wer welche Steuersätze zahlen muss;

  • dass es sich lohnt, sein Gründerkonzept in zwei Sätzen zusammenzufassen.

1. Ich-AG oder Überbrückungsgeld?

Wer vor der Arbeitslosigkeit in einem gut bezahlten Job gearbeitet hat, für den ist das Überbrückungsgeld die interessantere Alternative: Der Antragsteller erhält für sechs Monate das Arbeitslosengeld in voller Höhe und 70,8 Prozent obendrauf. Allerdings brauchen Gründer hierzu eine Bescheinigung einer "fachkundigen Stelle" und einen Business-Plan. Hinzu kommt, dass Überbrückungsgeld nicht an eine Rentenversicherungspflicht gekoppelt ist - anders als die Ich-AG. Hier müssen mindestens 78 Euro im Monat eingezahlt werden, sofern weniger als 4800 Euro Gewinn pro Jahr erwirtschaftet werden. Auch die Gewinnbegrenzung bei der Ich-AG - mehr als 25 000 Euro dürfen unterm Strich nicht übrig bleiben, andernfalls fällt im folgenden Jahr die Förderung weg - ist meist weniger für IT-Spezialisten geeignet. Bei durchschnittlichen Stundensätzen von rund 72 Euro wären binnen zwei bis drei Monaten Umsätze in dieser Höhe bereits erreicht. Das hieße für den Existenzgründer, dass die Ich-AG nur für ein Jahr gefördert würde. Statt der möglichen Gesamtsumme von 14 400 Euro für drei Jahre reduziert sich die Förderung unter diesen Voraussetzungen auf 7200 Euro für ein Jahr.

2. Wie gestalte ich mein Profil?

Was würden Sie sagen, wenn Sie nur zehn Sekunden hätten, um sich und Ihre Geschäftsidee vorzustellen? Reduzieren Sie Ihre Idee in der Außendarstellung auf den oder die wesentlichen Punkte. Wofür stehen Sie? Verfallen Sie nicht in langatmige Erklärungen. Am Ende bleibt beim Gegenüber nichts haften. Stellen Sie sich als Experte für Ihren Bereich dar oder als Generalist mit strategischen Kompetenzen, etwa in der Softwarearchitektur oder Projektleitung. Anna Beegers, Recruiterin der Hays AG, rät: "Beschreiben Sie Ihre Projekte möglichst genau, nennen Sie das Ziel des Projekts, die eingesetzten Techniken, Dauer und Branche." Bei E-Mail-Profilen sollten Skills am besten mit der Erfahrung in Jahren sowie der Intensität beschrieben werden. Autodidakten, die Fähigkeiten nicht in einem Projekt, sondern vor dem eigenen PC erworben haben, können dies ebenfalls beschreiben.

3. Brauchen Sie einen Steuerberater?