Konrad Reiss, T-Systems: "Ein neues Herkules-Angebot macht für uns keinen Sinn"

16.03.2005
HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - T-Systems-Chef Konrad Reiss stand auf der CeBIT den CW-Redakteuren Joachim Hackmann und Martin Bayer Rede und Antwort.

CW: Sie haben kürzlich überraschend bekannt gegeben, dass T-Systems das zusammen mit Siemens Business Services und IBM betriebene Bieterkonsortium TIS verlassen werden. Warum?

Konrad Reiss: "Anbieter müssen die Möglichkeit haben, kreativ und innovativ über die Form und den Prozess der Leistungserbringung nachzudenken."

REISS: Das Design für das Projekt Herkules ist vor vier Jahren entstanden. Das Konsortium TIS aus T-Systems, IBM und Siemens Business (SBS) hat damals ein Angebot eingereicht. Nachdem die Verhandlungen mit dem konkurrierenden Konsortium Isic 21 abgebrochen wurden, sind wir gebeten worden, unser Angebot zu überarbeiten. Daran haben wir intensiv und ernsthaft unter den Bedingungen der ursprünglichen Ausschreibung gearbeitet. Trotz intensiver Anstrengung sind wir schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es für uns keinen Sinn macht, ein neues Angebot abzugeben, und sind folgerichtig aus dem Konsortium ausgeschieden. Wir stehen aber weiterhin bereit, als Partner Leistungen für das Projekt zu erbringen.

CW: In den vergangenen vier Jahren hat sich im technischen Bereich sehr viel verändert. Eigentlich müsste man doch eine neue Ausschreibung starten. Warum tun sich die Behörden in Deutschland so schwer?