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Ericsson verbucht Umsatz- und Gewinnplus

10.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson hat im vergangenen Jahr dank der regen Handy-Nachfrage ein deutliches Umsatz- und Gewinnplus verbucht. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mitteilte, stieg der Umsatz 2004 von 117,7 auf 132 Milliarden schwedische Kronen (umgerechnet 14,54 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte sich von 5,2 auf 28,9 Milliarden Kronen. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Ericsson mit einem leichten Wachstum des Mobilfunkmarktes. Trotz der von Experten als gut bezeichneten Bilanzdaten gab die Aktie am Donnerstag nach, da sich Anleger eine höhere Dividende erhofft hatten.

Im Geschäft mit Mobilfunknetzen seien mit Ausnahme von Nordamerika in allen Regionen der Welt Zuwächse verbucht worden, sagte Vorstandschef Carl-Henric Svanberg. Neben dem klassischen GSM-Geschäft habe Ericsson auch vom Auf- und Ausbau der neuen UMTS-Netze profitiert. Hier lag ein besonderer Schwerpunkt auf Europa und dem asiatisch-pazifischen Markt.

Zum Jahresende hin verzeichneten die Schweden nochmals einen Nachfrageschub. So stieg der Umsatz von 36,227 auf 39,43 Milliarden Kronen und übertraf damit die Schätzungen der Analysten, die mit 38,3 Milliarden Kronen gerechnet hatten. Der operative Gewinn erhöhte sich - bereinigt um Belastungen aus dem Vorjahresquartal in Höhe von vier Milliarden Kronen - von 6,3 auf 9,5 Milliarden Kronen. Der Gewinn nach Finanzergebnis kletterte von 5,9 auf den Rekordwert von 9,3 Milliarden Kronen. Die Brutto-Marge verbesserte Ericsson zwischen Oktober und Dezember von 41,6 auf 45,6 Prozent, die operative Marge lag bei 24 Prozent nach 17,5 Prozent.

Für das Gesamtjahr kündigte Ericsson eine Dividende von 0,25 Kronen je Aktie an, nachdem die Zahlung an die Aktionäre im vergangenen Jahr ausgefallen war.

Die Börse reagierte allerdings enttäuscht auf diese Ankündigung. Händlern zufolge hatten sich die Anleger mehr erhofft und realisierten nun ihre Gewinne. Der Titel sank in Stockholm am Donnerstagvormittag um 5,45 Prozent auf 20,80 Schwedische Kronen. Die Bilanzdaten an sich wurden positiv aufgenommen.

Im laufenden Geschäftsjahr 2005 rechnet Ericsson mit einem leichten Wachstum des weltweiten Marktes. Das Nordamerika-Geschäft werde sich voraussichtlich erholen, sagte Svanberg. In Westeuropa sei hingegen mit einem stagnierenden beziehungsweise leicht rückläufigen Geschäft zu rechnen. Nach einem Investitionsstau in den vergangenen Jahren hätten die Telekommunikationsunternehmen im vergangenen Jahr wieder kräftig Geld in den Aus- und Aufbau ihrer Netze gesteckt.

Daher sei es schwierig, weiter zu wachsen. Auch die enorm starke Zuwachsrate von 46 Prozent in Lateinamerika werde kaum zu halten sein. Gute Aussichten bestünden auf dem indischen Markt. (dpa/tc)