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Corning plant Milliardenabschreibung

08.10.2004

Der weltgrößte Anbieter von Glasfaserkabeln Corning will im dritten Quartal eine Abschreibung auf Firmenwert und Investitionen in Höhe von bis zu 2,9 Milliarden Dollar vornehmen. Als Grund für den Berichtigungsbedarf nannte der Konzern aus New York die anhaltend schlechte Situation auf dem TK-Markt. Konkurrierende Anbieter würden nach wie vor ihre Produkte unter Herstellungspreis verkaufen und damit die Preise kaputt machen, erklärte Finanzchef James Flaws auf einer Telefonkonkurrenz. Daran werde sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern. Flaws teilte weiter mit, dass Corning nun den Plan aufgegeben habe, den im Jahr 2002 unterbrochenen Bau eines Glasfaserkabelwerks in Concord, North Carolina, wieder aufzunehmen. Das Unternehmen sei skeptisch, dass die Nachfrage jemals wieder ein so hohes Niveau erreichen werde, das eine Fertigstellung der Fabrik gerechtfertigt sei.

Der Spezialglashersteller war im Jahr 1999 mit Investitionen von mehr als zwei Milliarden Dollar in das vermeintlich zukunftsträchtige Glasfasergeschäft eingestiegen. Als die Nachfrage mit dem Beginn der TK-Krise dramatisch zurückging, musste Corning mehr als die Hälfte der Mitarbeiter auf die Straße setzen und mehrere Produktionsstätten schließen. Mit seinem zweiten Geschäftsbereich, der Herstellung von für die Fertigung von Flachbildschirmen benötigten Motherglass, hat Corning derzeit deutlich mehr Erfolg. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Bedarf an LCD-Glas in den nächsten zwei Jahren um 40 bis 60 Prozent zunehmen wird und plant weitere Investitionen in Fertigungsstätten. (mb)