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Ende von Phonoline kostet T-Com Millionen

28.09.2004

Das Aus der erst im Frühjahr gestarteten Online-Musikplattform "Phonoline" wird die Festnetzsparte der Deutschen Telekom teuer zu stehen kommen: Nach Informationen des "Handelsblatt" muss die T-Com ihren ehemaligen Partnern aus der Musikindustrie Schadensersatz in Millionenhöhe leisten und die Entwicklungskosten für die Plattform erstatten. Insgesamt kämen auf T-Com laut Zeitungsbericht Zahlungen in zweistelliger Millionenhöhe zu.

Branchenriesen wie Universal, Sony und BMG hatten sich vor gut zwei Jahren darauf geeinigt, mit der T-Com als Technologielieferant eine gemeinsame virtuelle Vertriebsplattform für Musik-Downloads zu eröffnen. Technische und rechtliche Probleme hatten jedoch den Start der Plattform von Anfang an verzögert. Presseberichten zufolge musste der ursprüngliche Starttermin im Herbst 2003 verschoben werden, weil die Übergabe drei Mal platzte. Selbst nach der offiziellen Eröffnung auf der diesjährigen CeBIT hielten die technischen Schwierigkeiten an, neben der mangelnden Kundenakzeptanz ein weiterer Grund für das Aus.

Wie die Telekom bekannt gab, wird die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie fortgesetzt, indem die auf der Plattform vertretenen Online-Shops ihre Geschäfte auf dem Musikservice der Internet-Schwester T-Online, "Musicload", abwickeln. Während sich Phonoline vor allem an Unternehmen richtete, die die Großhandelsplattform zum Weiterverkauf von Musikstücken an Endkunden nutzen, wendet sich Musicload wie die Konkurrenz-Plattformen von Apple oder AOL direkt an die Verbraucher. (mb)