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T-Online trotzt dem Wettbewerb

11.08.2004

Europas größter Internet-Dienstleister T-Online AG konnte Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2004 stärker als erwartet steigern. Wegen des schärferen Wettbewerbs im DSL-Markt senkte die Telekom-Tochter nun jedoch ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Die Ergebnisschätzung wurde dagegen angehoben.

Wie das Darmstädter Unternehmen bekannt gab, verbesserte sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gegenüber der ersten Jahreshälfte 2003 von 153,6 Millionen auf 248,3 Millionen Euro. Im zweiten Quartal überschritten erstmals auch die bisher verlustreichen Auslandgesellschaften in Frankreich und Spanien die operative Gewinnschwelle. Unter dem Strich erzielte die Telekom-Tochter zwischen Januar und Juni 2004 einen Überschuss von 167,6 Millionen Euro oder 14 Cent je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Nettoverlust von 71,4 Millionen Euro angefallen war.

Die Einnahmen von T-Online kletterten im Jahresvergleich um gut zwölf Prozent auf 988,2 Millionen Euro. Besondere Erfolge verzeichnete das Unternehmen dabei im DSL-Geschäft, das um fast ein Drittel zulegen konnte. Die Zahl der Breitbandnutzer stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2,2 Millionen auf 2,9 Millionen, davon sind 2,6 Millionen (Vorjahr: zwei Millionen) in Deutschland ansässig. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde und Monat (Arpu) erhöhte sich konzernweit von 14,40 auf 15,70 Euro.

Allerdings machte auch T-Online der stärkere Wettbewerb im Markt für schnelle Internet-Zugänge zu schaffen. So konnte die Telekom-Tochter hierzulande in den Monaten April, Mai und Juni nur 181.000 neue DSL-Kunden gewinnen, das sind deutlich weniger als die 280.000 Zugänge im vorangegangenen ersten Quartal. Marktbeobachter hatten mit 170.000 bis 230.000 neuen Breitbandnutzern gerechnet.

Im Gesamtjahr 2004 rechnet Finanzchef Rainer Beaujean Presseberichten zufolge nun mit einem Ebitda-Profit am oberen Ende der bisherigen Spanne von 400 bis 450 Millionen Euro. Was die Umsatzentwicklung anbelangt, wollte Beaujean das früher ausgegebene Wachstumsziel von rund 20 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro nicht bestätigen. Er halte das von Analysten erwartete Plus zwischen acht und zwölf Prozent für realistisch. Eine genauere Vorhersage sei wegen des scharfen Wettbewerbs und damit verbundenen Umsatzeinbußen bei den Neukunden nicht möglich, erklärte der Finanzvorstand. (mb)