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Toll-Collect: Einbau der Maut-OBUs verläuft nur schleppend

11.08.2004

Am 1. Januar 2005 soll in Deutschland das Maut-Zeitalter für Lastkraftwagen (LKW) beginnen. Ob dieser Termin, der seit der ursprünglich geplanten Einführung vom August 2003 mehrfach verschoben wurde, gehalten werden kann, hängt wesentlich vom rechtzeitigen Einbau der so genannten On-Board-Units (OBUs) ab, den Geräten in den LKWs, die die komplette Abrechnung mit Zentralcomputern abwickeln. Dieser Einbau verläuft nur schleppend.

Harald Lindlar, der Sprecher des Mautkonsortiums Toll Collect, gibt sich - noch - gelassen. Obwohl bislang erst 20.000 Geräte in Fahrzeugen installiert worden sind, sei er noch nicht in Sorge. Im Juli habe man mit dem flächendeckenden Einbau begonnen. Wohl auch wegen der Urlaubszeit seien aber erst vergleichsweise wenige OBUs in LKWs installiert worden. Insgesamt müssten rund eine halbe Million dieser Dateneinleseboxen bei Spediteuren und LKW-Haltern verbaut werden.

Siemens und Grundig, die die Boxen liefern, haben nach den vorliegenden Informationen 600.000 der OBUs produziert. In Simmern unterhält Toll Collect ein Werk, in dem die Boxen nun mit der für die Standortermittlung der Fahrzeuge und die Informationsübertragung notwendigen Software und den entsprechend nötigen Daten ausgestattet werden. Rund 100.000 OBUs sind insgesamt bereits zum Einsatz präpariert und könnten nun eingebaut werden. Angeblich funktionieren die Systeme - anders als beim ersten Versuch, das Mautsystem ins Rollen zu bringen - diesmal zuverlässiger. Bestellungen für 250.000 Boxen liegen vor.

Der Probebetrieb des Mautsystems soll ab dem 1. Oktober 2004 beginnen und bis zum 30. November 2004 laufen. Verläuft er erfolgreich, erteilt das Bundesamt für Güterverkehr die Betriebserlaubnis. Ab dem 1. Januar 2005 würde dann die LKW-Maut in Deutschland Wirklichkeit. (jm)