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Service Pack 2 für Windows XP ist fertig

09.08.2004
Microsoft hat das zweite große Update für sein inzwischen fast drei Jahre altes Betriebssystem freigegeben und wird es in den kommenden Wochen sukzessive an geschätzt 100 Millionen Nutzer in 25 Sprachen verteilen.

Microsoft hat Ende vergangener Woche das mehrfach verschobene Service Pack 2 (SP2) für sein aktuelles Desktop-Betriebssystem Windows XP freigegeben. Bislang steht das Update aber noch nicht offiziell zum Download zur Verfügung, lediglich registrierte MSDN-Entwickler haben bereits Zugriff. Der Hersteller empfiehlt Anwendern zunächst, im Betriebssystem die automatischen Updates zu aktivieren, damit sie das SP2 so schnell wie möglich erhalten. Es steht zu vermuten, dass die massenweise Verteilung mit dem "August Patch Day" morgen oder am kommenden Mittwoch eingeleitet wird.

Das Timing des Rollouts werde von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter Internet-Nutzung, Aufenthaltsort und Sprache eines Kunden sowie der generellen Nachfrage nach dem Paket, erklärte ein Firmensprecher. Da in den nächsten zwei Monaten geschätzte 100 Millionen Nutzer das Update in insgesamt 25 Sprachversionen erhalten werden, muss Microsoft mit seinen Download-Ressourcen effizient umgehen. Daneben wird das SP2 auch direkt an PC-Hersteller sowie über CDs verteilt.

Nach Angaben von Chairman und Firmengründer Bill Gates modifiziert das Service Pack weniger als fünf Prozent des inzwischen fast drei Jahre alten Betriebssystems. Microsoft misst dem Update dennoch besondere Bedeutung bei, weil es PCs vor allem besser vor Angriffen aus dem Internet schützen soll. Endanwender profitieren unter anderem von einfacheren Sicherheits-Voreinstellungen über ein zentrales "Security Center" inklusive standardmäßig aktivierter Desktop-Firewall und einem Pop-up-Blocker im Browser Internet Explorer. Auch die Unterstützung für Wireless LAN und Bluetooth wurde verbessert, die Spezialversionen für Tablet und Mediacenter-PCs erhalten ebenfalls neue Features. Detaillierte Informationen zu den technischen Änderungen im SP2 finden Interessierte hier.

Die meisten Unternehmen werden das Service Pack 2 zunächst einem ausführlichen Test unterziehen, bevor sie es in ihrem Netz verteilen. IBM etwa hat am Freitag in seinem Intranet eine Notiz veröffentlicht, der zufolge seine Mitarbeiter - mit rund 400.000 Desktops ist Big Blue ein sehr großer Microsoft-Kunde - vom Update vorerst die Finger lassen sollen. "Wir müssen unsere Vielzahl von Web-Anwendungen testen und teilweise anpassen, damit sie korrekt mit SP2 funktionieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist auch bekannt, dass einige wichtige, geschäftskritische Anwendungen mit SP2 konfligieren", heißt es darin. "Sobald die aktuellen Probleme und Bedenken adressiert sind, wird IBM ein angepasstes SP2 ausbringen."

Das SP2 wird in zwei Varianten verteilt. Die meisten Endnutzer müssen mit 80 bis 100 Megabyte Download-Volumen rechnen; das komplette Paket für Administratoren ist rund 270 MB groß. (tc)