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Microsoft beendet Markenrechtsstreit mit Lindows

20.07.2004

Nach zweieinhalb Jahren hat Microsoft den Markenstreit mit Lindows Inc. außergerichtlich beigelegt. Die Gates-Company war gegen den Desktop-Linux-Anbieter vor Gericht gezogen, weil sie wegen der Ähnlichkeit der Produktnamen die eingetragenen Markenrechte an ihrem Betriebssystem "Windows" gefährdet sah. Wahrscheinlicher Grund für das überraschende Einlenken von Lindows ist die Zahlung von 20 Millionen Dollar, das entspricht nahezu dem Zehnfachen der Einnahmen im vergangenen Jahr.

Die Einigung sieht vor, dass Microsoft bis zum 15. August die Summe von 15 Millionen Dollar an Lindows zahlt. Im Gegenzug muss sich das Unternehmen aus San Diego, Kalifornien, bis Mitte September in Linspire Inc. umfirmieren und darf den Namen Lindows für seine Produkte nicht mehr verwenden. Im Februar 2005 erhält Linspire dann weitere fünf Millionen Dollar - als Gegenleistung für eine Reihe von Internet-Domain-Namen, darunter www.lindows.org und www.lindowsos.com. Die Rechte an den Unternehmens-Websites lindows.com und lindowsinc.com darf Linspire bis zum 15. Juli 2008 behalten, diese müssen jedoch auf die neue Linspire-Website verweisen. Außerdem verpflichtete sich Microsoft, dem Kontrahenten kostenlos Lizenzen für bestimmte Komponenten seiner "Windows-Media"-Software zur Verfügung stellen.

Der Softwareriese hatte Lindows im Dezember 2001 zunächst vor einem US-Gericht verklagt, anschließend ging Microsoft auch im Ausland gegen das Unternehmen vor. Während sich Lindows jenseits des großen Teichs bislang erfolgreich gegen Microsoft zur Wehr setzte, heißen Firma und Produkt außerhalb der USA bereits seit April dieses Jahres Linspire. (mb)