Die ersten UMTS-Handys im Vergleich

03.06.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Fast vier Jahre nach der milliardenschweren Versteigerung der UMTS-Lizenzen ist es nun endlich so weit: T-Mobile und Vodafone offerieren hierzulande erste UMTS-Handys. Die COMPUTERWOCHE prüfte, inwieweit sich die neue Handy-Generation unterwegs zur mobilen Datenkommunikation mit Notebook und PDA eignet.

Nachdem Vodafone im Februar mit einer UMTS-Datenkarte in das neue Mobilfunkzeitalter startete, sind nun bei T-Mobile und Vodafone die ersten UMTS-Telefone erhältlich. Während T-Mobile auf das Nokia "7600" setzt, vermarktet Vodafone das "SGH Z105" von Samsung.

Ist die Konfiguration gemeistert, steht dem schnellen Dateitransfer unter UMTS nichts mehr im Wege. Fotos: Hill
Ist die Konfiguration gemeistert, steht dem schnellen Dateitransfer unter UMTS nichts mehr im Wege. Fotos: Hill

Mit der Unterstützung des neuen UMTS-Netzes hören auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Modelle auf. Während sich das Z105 im aktuellen Silber-Look präsentiert und als Klapp-Handy ausgelegt ist, hat Nokias 7600 die Form einer quadratischen Flunder mit runden Ecken, an welchem avantgardistischen Design sich die Geister scheiden. Was eigentlich nicht weiter verwundert, denn T-Mobile peilt mit diesem Gerät eine trendbewusste und eher jüngere Klientel an. Sieht man von der subjektiven Geschmacksfrage einmal ab, so enttäuscht das Nokia im Vergleich zum Samsung durch seine Haptik: Es fühlt sich nach billigem grau-weißem Plastik an. Dafür kostet das Nokia ohne Mobilfunkvertrag mit 599 Euro allerdings satte 400 Euro weniger als das Samsung, das mit 999 Euro zu Buche schlägt.

Unterschiede offenbaren sich auch bei der Bedienung beider Geräte. Rein subjektiv erschien die Menüführung des Samsung-Modells - das ein Betriebssystem auf Palm-Basis verwendet - intuitiver. Viele Funktionen des Nokia, das mit einem hauseigenen Betriebssystem ausgestattet ist, erschlossen sich dagegen erst auf den zweiten Blick beziehungsweise Tastendruck.

Positiv fiel bei beiden Geräten auf, dass die Standzeit der Akkus kein Thema mehr ist. Gerade dieser Punkt wurde in der Vergangenheit immer wieder als einer der Gründe dafür angeführt, warum noch keine UMTS-Handys erhältlich sind. Beide Geräte kamen bei moderatem Gesprächsaufkommen auf Standby-Zeiten von mehreren Tagen. Damit kann der zweite Akku, der beim Samsung serienmäßig zum Lieferumfang gehört, auf vielen Geschäftsreisen zu Hause bleiben.