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Power5 debütiert in der i(5)Series

03.05.2004
Mit Einführung des Power5 benennt IBM die iSeries um in eServer i5. Die neuen Systeme unterstützen den Betrieb von i5/OS, AIX 5L und Linux nativ und bieten umfangreiche Optionen zur Virtualisierung.

Nicht etwa in der Unix-basierenden "pSeries", sondern in der "iSeries" - vormals AS/400 - kündigt IBM seine ersten Server auf Basis des neuen "Power5"-Prozessors an. Die "Mittelstands-Server" werden deswegen erneut umbenannt in "eServer i5" und sollen Big Blues Commitment zu der vielfach immer noch fälschlicherweise als proprietär angesehenen hoch integrierten Plattform demonstrieren.

Von proprietär kann bei der i5Series wirklich keine Rede mehr sein - die neuen Systeme unterstützen die Betriebssysteme i5/OS v5R3 (vormals OS/400), AIX 5L und Linux nativ unter dem "Power Hypervisor" sowie Windows und Linux auf einem internen (IXS = Integrated X Server) oder externen PC-Server. Das neue Betriebssystem-Release läuft übrigens auch auf älteren iSeries und verschiedenen AS/400-Modellen. Upgrades sind von "OS/400 V5R1" und "R2" möglich. Zum Lieferumfang gehören bereits Lizenzen für die Datenbank "DB2 UDB" und die Middleware "Websphere Express".

IBM setzt in der i5Series auch erstmals seine Anfang vergangener Woche vorgestellte "Virtualization Engine" (Computerwoche.de berichtete) in größerem Umfang ein. Diese ermöglicht unter anderem Partionierung einer CPU in bis zu zehn separate Server mit jeweils eigenem Betriebssystem. Das i5/OS muss hierfür nicht länger in einer primären Partition installiert sein; die für die Einrichtung und Verwaltung der Partitionen zuständige Konsole ist als Linux-Tools realisiert.

Die Hardware der i5Series ist nach zweijähriger Entwicklungsarbeit mit 500 Millionen Dollar Aufwand inzwischen praktisch identisch mit der pSeries. In beiden Linien kommen die gleichen Speichermodule, Festplatten und Server-Komponenten zum Einsatz - zu identischen und günstigeren Preisen. Konkret kündigt IBM heute zwei neue Modelle an: Der "eServer i5 520" enthält ein oder zwei Prozessoren, der "i5 570" ein bis vier CPUs. Das Modell 520 kostet bei vergleichbarer Leistung etwa 30 Prozent weniger als sein Vorgänger "iSeries 820". Upgrades werden für Kunden ebenfalls deutlich günstiger - die Speicherpreise sinken um 60 bis 80 Prozent, der Plattenspeicher wird 20 bis 30 Prozent billiger.

Den i5 520 liefert IBM auch in einer "Express Edition" für kleine und mittlere Unternehmen zu einem besonders günstigen Komplettpreis - in den USA ab 11.500 Dollar. Das Model 570 unterstützt diverse CoD-Funktionen (Capacity on Demand), nämlich Reserve CoD (mehr Prozessorleistung auf Reserve kaufen und bei Bedarf automatisch aktivieren), On/Off CoD (Prozessorleistung nach Bedarf zu- und wegschalten, abgerechnet wird nur die genutzte Leistung) sowie Memory CoD.

Lieferbar sind die neuen i5Server ab 11. Juni. Im dritten Quartal dürfte ein besonders günstiges Midrange-Modell "i5 550" mit bis zu vier Prozessoren folgen, gleichzeitig dürfte sich dann durch Vier-Prozessor-Module der i5 570 auf bis zu 16 Wege ausbauen lassen. Außerdem dürften die ersten "Squadron"-Modelle der pSeries ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen. Beobachter gehen davon aus, dass die Unix-Familie analog zur iSeries dann gleichfalls in "eServer p5" umgetauft wird. (tc)