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Microsoft plant Billig-Windows und -Office für Thailand

10.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft werde abgespeckte Versionen seines Betriebssystems Windows XP sowie des Büropakets Office XP entwickeln, sagte Andrew McBean, Managing Director von Microsoft in Thailand, anlässlich eines Interviews mit der "Bangkok Post". Beide Produkte sollen mit einem reduzierten Funktionsumfang auf den Markt kommen. Wie die neue Software aussehen wird und wann sie auf den Markt kommt, steht bislang noch nicht fest. Anlass für die Entwicklung ist die Teilnahme Microsofts am PC-Förderprogramm des thailändischen Ministeriums für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Die Politiker in Südostasien hatten immer wieder die zu hohen Preise von Microsoft-Produkten kritisiert. Ein integriertes Low-Budget-Paket aus Windows-Betriebssystem und Office-Paket soll rund 40 Dollar kosten. Nach der auf thailändische Bedürfnisse zugeschnittenen Variante seien auch andere Sprachversionen

für ärmere Länder geplant, verlautete aus Microsoft-Kreisen.

Nach Einschätzung der Analysten von Gartner bedeutet dieser Schritt eine Abkehr von den bislang weltweit einheitlichen Preisen Microsofts. Um mit Regierungen ärmerer Länder ins Geschäft zu kommen, müsse der Softwarekonzern seine Preispolitik ändern, hatten Marktbeobachter bereits im vergangenen Jahr gefordert. Vor allem günstigere Alternativen aus dem Lager der Open-Source-Community hätten die Redmonder zunehmend unter Druck gesetzt. Verschiedene Regierungen in Asien hatten in den vergangenen Monaten angekündigt, angesichts hoher IT-Kosten künftig verstärkt Linux-basierende Produkte einzusetzen. (ba)