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i2 rappelt sich wieder auf

18.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische SCM-Softwareanbieter (Supply Chain Management) i2 Technologies hat seine endgültigen Zahlen für das zweite Quartal 2003 bekannt gegeben: Das in Dallas, Texas, ansässige Unternehmen verbuchte nach eigenen Angaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang von 162 Millionen auf 122 Millionen Dollar. Die Lizenzerlöse sanken von 19 Millionen auf 17 Millionen Dollar. Nach einem Nettoverlust von 2,19 Dollar pro Aktie erzielte i2 allerdings nun ein ausgeglichenes Ergebnis je Anteil. Die Zahlen lagen damit am oberen Ende der vorläufigen Schätzungen, die die Company Ende Juli ausgegeben hatte (Computerwoche online berichtete)

i2 hatte damals auch die revidierten Bilanzen für die Jahre 1999 bis 2002 veröffentlicht. Dabei wurden insgesamt 359,7 Millionen Dollar Umsatz aus den Büchern genommen, der Nettoverlust wuchs um 207,1 Millionen Dollar. Die US-Börsenaufsicht hatte im März eine offizielle Ermittlung zu i2s Bilanzierungspraktiken gestartet, nachdem das Unternehmen eine Revision angekündigt und die Veröffentlichung seiner Jahresbilanz für 2002 verschoben hatte.

CEO und Chairman Sanjiv Sidhu erklärte, nach erfolgter Neuorganisation seien Produkte, Services und Betriebsorganisation nun für die aktuellen Markterfordernisse gerüstet. Auch strategisch habe sich die Company neu aufgestellt, sagte James Contardi, President von i2 Emea, dem Brancheninformationsdienst Computerwire: So biete i2 seinen Kunden nun nicht mehr nur komplette SCM-Lösungen an, sondern konzentriere sich verstärkt auf Problemzonen innerhalb der Lieferkette. Der Fokus liege dabei auf Untersektoren innerhalb der Fertigungsindustrie, in denen das Unternehmen bereits über Expertise verfüge. Zudem gebe sich i2 nun bereits mit kleineren und Teil-Aufträgen zufrieden, wo es früher noch versucht hätte, den kompletten Deal zu gewinnen, so Contardi.

Als weitere Änderung engagiert sich die Company nun stärker im Service-Geschäft. Grund dafür sei, dass die Kunden realisiert hätten, dass es sich bei SCM ebenso stark um einen Prozess wie um die Technologie handle, erklärte Contardi: "Kunden wollen nicht bestimmte Produkte kaufen, sondern vielmehr eine Zusage erhalten, dass wir ihr Problem lösen." Dabei habe i2 nun akzeptiert, dass es enger mit Systemintegratoren zusammenarbeiten müsse. Früher habe man versucht, soviel Umsatz wie möglich aus einem Auftrag zu holen, so der Topmanager. Nun spielten Partner für das Geschäft eine wichtige Rolle. (mb)