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Lego ersetzt HP durch IBM (on demand)

11.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der dänische Spielzeuggigant Lego - knapp 1,3 Milliarden Dollar Jahresumsatz 2002 - hat sich entschlossen, seine IT-Infrastruktur auf Basis von IBMs "On-Demand"-Angeboten zu konsolidieren. Abgelöst werden dabei mehr als 220 Server von Compaq/HP, mit denen das Unternehmen nach eigenen Angaben in der Vergangenheit generell zufrieden war.

Künftig setzt Lego 30 eServer von Big Blue ein, genauer zwei Regattas ("p690") und vier kleinere RISC-Server vom Typ "p650", flankiert von 24 Intel-basierenden "xSeries-440"-Maschinen. Dazu kommen noch vier "Shark"-SAN-Server (Storage Area Network) für die Datenspeicherung. Im Rahmen des On-Demand-Angebots zahlt Lego dabei nur für die tatsächlich genutzen Server- und Speicherkapazitäten. "Wir erhalten auf diese Weise extra Kapazität und Infrastruktur, wenn es das Business erfordert", erklärte Hal Yarborough, Legos Senior Director of Global IT. HP biete zwar gleichfalls nutzungsabhängige Arrangements an, insgesamt passe IBMs Offerte aber besser.

Yarborogh schätzt laut, dass die IBM-Migration Lego 30 Prozent geringere Kosten für Besitz, Betrieb und Wartung seiner Server- und Storage-Infrastruktur bringen wird. Das Geschäft des Unternehmens verläuft traditionell stark saisonal geprägt mit Peaks vor allem zum Weihnachtsgeschäft. Das mache den Einsatz eines On-demand-Modells besonders attraktiv.

Lego wird die Server im Unternehmen installieren, selbst besitzen und mit eigenem Personal betreiben. Die Firma kauft die Maschinen mit voller Ausstattung und kann nach Bedarf Kapazität ein- und ausschalten. Sollte die inhouse installierte Hardware einmal nicht ausreichen, kann Lego zusätzliche Kapazität aus dem Besitz von IBM zuschalten. Ein "signifikanter" Teil der Migration ist bereits abgeschlossen, der Rest sollte laut Yarborough noch vor Ende des Jahres geschafft sein.

Michael Nelson, Director Internet Technology and Strategy bei IBMs Server Group, bezeichnete den mehrjährigen Deal, über dessen Volumen übrigens Stillschweigen vereinbart wurde, als Meilenstein. "Das ist für IBM der bislang größte Infrastruktur-on-demand-Abschluss", erklärte der IBM-Manager. "Das ist eine echte Bestätigung unsere gesamten On-demand-Strategie." Den Abschluss habe man nicht durch drastische Preisnachlässe, sondern aufgrund der besser an die Bedürfnisse angepassten Lösung erzielt.

HP gab sich angesichts des Verlustes äußerlich gelassen. "Wir gewinnen ein paar, sie gewinnen ein paar", erklärte das Unternehmen in einer Stellungnahme und verwies auf einen aus seiner Sicht größeren Deal bei der chinesischen Steuerbehörde, die 60 Unix-Server anschaffe, davon allein 40 "Superdomes". (tc)