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Novell setzt auf Linux statt Netware

06.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einen Tag nach Ankündigung der Übernahme von Ximian (Computerwoche online berichtete) haben hochrangige Manager von Novell auf der Linuxworld in San Francisco erklärt, sie würden ihr Netzbetriebssystem Netware wahrscheinlich zugunsten von Linux aufgeben. Seine Netware Services wie "eDirectory" oder "Secure Identity Management" will das Unternehmen künftig auf Linux aufsetzen, derzeit laufen Produkte von Novell auf Linux, Unix, Windows und Netware.

Ein Ende für Netware ist deswegen aber noch lange nicht in Sicht. "Netware wird weiterhin mit einer großen Kundenbasis existieren, und wir werden diese so lange warten wie die Anwender das wünschen", erklärte Vice Chairman Chris Stone. Der Support werde also weiterlaufen, selbst wenn die Entwicklung eingestellt werde. "Es gibt immer noch Leute, die VMS und Minicomputer benutzen. Nur weil die Entwicklung endet, heißt das nicht dass Leute etwas nicht weiterhin einsetzen."

Novell kündigte außerdem an, es werde seine komplette Collaboration-Software "Groupwise" - die signifikante Überschneidungen zum mit Ximian zugekaufen "Evolution" aufweist - auf Linux portieren. Zunächst sollen Groupwise und Evolution parallel vertrieben werden, später soll daraus laut Stone eine Software werden.

Noch vor einem Jahr hatte Novell Linux als Erzfeind dargestellt und war der Linuxworld ferngeblieben - inzwischen hat die Firma offenbar einen kompletten Sinneswandel durchgemacht. "Novell will ein starker Teilnehmer an Open Source werden, und die Ximian-Gründer sind hier, um sicherzustellen dass wir das tun", erklärte CEO (Chief Executive Officer) Jack Messman. (tc)