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Update: Peoplesoft schließt JDE-Übernahme ab

18.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Bekanntgabe seiner Zahlen für das zweite Quartal gestern Abend hat Peoplesoft heute früh US-Zeit seine geplante Übernahme von J.D. Edwards abgeschlossen. Das entsprechende Angebot lief bis gestern Mitternacht, und die US-Kartellbehörden hatten Anfang der Woche grünes Licht für die Transaktion gegeben. "Heute ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Peoplesoft", erklärte CEO (Chief Executive Officer) Craig Conway. "Durch die Kombination mit J.D. Edwards entsteht der weltweit zweitgrößte Anbieter von Unternehmenssoftware. Wir erweitern damit nicht nur unsere Kundenbasis, Produktpalette und Märkte, sondern auch unser Talent."

88 Prozent der JDE-Aktionäre haben ihre Aktien zugesagt und damit den Weg für die Übernahme frei gemacht. Die restlichen Anteile sollen bis Ende August den Besitzer wechseln. Peoplesoft bekräftigte erneut seine Aussage, der Zukauf werde sich bereits im Geschäftsjahr 2004 signifikant beim Pro-forma-Gewinn bemerkbar machen. An operativen Kosten will das Gemeinschaftsunternehmen bereits im ersten Jahr 80 Millionen Dollar einsparen. Der JDE-Director Michael Maples wurde in Peoplesofts Verwaltungsrat gewählt.

Für Oracle wird dessen feindlicher Übernahmeversuch damit nochmals schwieriger. Peoplesoft gibt im Zuge des JDE-Kaufs 52 Millionen neue Aktien aus; dadurch erhöht sich der Wert von Oracles Offerte von 19,50 Dollar je Peoplesoft-Anteilschein um rund eine Milliarde Dollar auf 7,3 Milliarden Dollar. Dadurch dass Peoplesoft auch noch über 850 Millionen Dollar in bar für den Kauf ausgibt, würde der Deal für Oracle effektiv sogar noch teurer. (tc)