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Auch Peoplesoft verklagt Oracle

16.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einen Tag nach J.D. Edwards hat nun auch Peoplesoft am vergangenen Freitag eine Klage gegen Oracle eingereicht. Wie aus einer Pflichtveröffentlichung Peoplesofts bei der US-Börsenaufsicht hervorgeht, wurde die Klage beim California Superior Court in Alameda County erhoben. Die Vorwürfe: Oracle agiere mit unfairen Geschäftspraktiken, beeinflusse unrechtmäßig Peoplesofts bestehende und potenzielle Kunden, verunglimpfe Peoplesofts Produkte und wolle die geplante Übernahme von J.D. Edwards torpedieren.

Peoplesoft fordert eine einstweilige Verfügung, die es Oracle untersagen soll, seinen feindlichen Übernahmeversuch weiter zu betreiben. "Durch das Angebot mit der Absichtserklärung, Peoplesofts Geschäft einzustellen, will Oracle die Bemühungen von Peoplesofts Vertrieb um neue Abschlüsse stören und damit effektiv unser Geschäft schädigen, selbst wenn Oracle niemals auch nur eine einzige Peoplesoft-Aktie kauft", erklärte CEO (Chief Executive Officer) Craig Conway. Oracle-Sprecher Jim Finn konterte: "Diese Angelegenheit müssen Peoplesofts Aktionäre und nicht ein schikanöser Prozess klären."

Unabhängig davon teilte Peoplesoft mit, es habe die Abfindungsklausel für Conway nachgebessert (allerdings schon vor rund einem Monat und damit bevor Oracle seine feindliche Übernahme angekündigt hatte). Sollte Peoplesoft übernommen oder Conway entlassen werden beziehungswiese das Unternehmen "aus gutem Grund" verlassen, würde er nach der neuen Regelung zwei Jahresgehälter plus Zielbonus erhalten; zuvor hätte er nur ein Jahressalär plus Bonus erhalten. Für 2002 hatte Conway insgesamt 2,9 Millionen Dollar Gehalt und Bonusbarzahlungen erhalten. (tc)