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Motorola senkt Quartals- und Jahresprognose

10.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Mobilfunk- und Halbleiterkonzern Motorola hat seine Prognose für das laufende zweite Quartal gesenkt und erklärt, er erwarte auch für das gesamte Geschäftsjahr eine Reduzierung der Erwartung. Aktuell macht der Hersteller das aufgrund der Lungenkrankheit SARS schwächere Asiengeschäft für seinen schwächeren Ausblick verantwortlich. Motorola erwartet für das zweite Quartal sechs bis 6,2 Milliarden Dollar Umsatz und ein bis zwei Cent Gewinn pro Aktie. Zuvor hatte das Unternehmen Einnahmen zwischen 6,4 und 6,6 Milliarden Dollar sowie einen Profit je Anteilschein zwischen einem und drei Cent prognostiziert.

Der Geschäftseinbruch durch SARS könnte im laufenden Vierteljahr bis zu neun Prozent betragen. Motorola verkauft rund ein Viertel seiner Handys in China, was etwa 14 Prozent der gesamten Unternehmenseinnahmen entspricht. Die Lungenepidemie könnte sich auch noch auf das dritte und vierte Quartal negativ auswirken, so Motorola. Eine deswegen vermutlich reduzierte Jahresprognose will die Firma zusammen mit den Zahlen zum zweiten Quartal nennen.

Experten gehen allerdings davon aus, dass nicht allein SARS Motorolas Asiengeschäft hemmt. "Die Firma versucht ihre Schwäche als vorübergehend darzustellen", warnt etwas Merrill-Lynch-Analyst Tal Liani. "Das trifft aber nur teilweise zu. Der andere Teil ist eine permanente Erosion ihrer Position in China." Durch lokale Anbieter erwachse Motorola im Reich der Mitte zunehmend Konkurrenz. Die Handy-Sparte des Unternehmens mit Hauptsitz in Schaumburg, Illinois, musste im ersten Quartal in China erstmals einen Rückgang beim Marktanteil hinnehmen. (tc)