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Musikkonzerne verklagen Risikokapitalgeber wegen Napster-Investment

23.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die beiden Musiklabels Universal Music und EMI haben die kalifornische Venture-Capital-Gesellschaft Hummer Winblad Venture wegen ihres Investments in die mittlerweile geschlossene Musiktauschbörse Napster auf Schadensersatz in nicht genannter Höhe verklagt. Presseberichten zufolge gaben die beiden Konzerne als Begründung an, Hummer Winblad habe Napster im Mai 2000 mit insgesamt rund 13 Millionen Dollar finanziert, obwohl das Unternehmen bereits in zahlreiche Urheberrechtsklagen verwickelt war (Computerwoche online berichtete). Parallel hatte die VC-Firma damals ihren Partner Hank Barry zum neuen Interimschef von Napster ernannt und zusammen mit ihrem Mitbegründer und Co-Investor John Hummer in den Aufsichtsrat des Unternehmens gesetzt. Die beiden Topmanager sollen sich nun ebenfalls wegen Beihilfe

zu den Copyright-Verletzungen vor Gericht verantworten.

Bereits im Februar wurde der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann wegen seines 85 Millionen Dollar hohen Investments in Napster auf 17 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt. Die neue Klage sorgt gleichzeitig auch für Unruhe in der Gilde der Risikokapitalgeber. Diese fürchten nun, wegen ihres finanziellen Engagements bei Anbietern von File-Sharing-Software und -Diensten wie Morpheus oder Kazaa ebenfalls zur Rechenschaft gezogen zu werden. (mb)