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Mobilcom: Regierung und Großaktionär Schmid ringen um Einigung

06.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um den Mobilcom-Gründer und -Großaktionär Gerhard Schmid zum Unterzeichnen des wichtigen Treuhändervertrags zu bewegen (Computerwoche online berichtete), hat die Bundesregierung nun offenbar eine Tandemlösung vorgeschlagen. Nachdem sich die beiden Parteien nicht auf einen Treuhänder für Schmids rund 50-prozentiges Aktienpaket an dem Mobilfunkanbieter einigen konnten, sollen nun zwei Personen diese Aufgabe übernehmen, zitiert das "Manager-Magazin" Verhandlungskreise. Bislang habe Schmid dieser Lösung noch nicht zugestimmt, in weiteren strittigen Punkten der Vereinbarung besteht dem Bericht zufolge bereits Einigung.

Der Mobilcom-Gründer hatte den Ex-Debitel-Chef Joachim Dreyer als Treuhänder favorisiert, die Bundesregierung wollte Schmids Aktien und Stimmrechte dagegen dem Düsseldorfer Anwalt Reinhard von Dalwigk übertragen. Durch Schmids Weigerung, den Vertrag zu unterzeichnen, blockierte er einen dringend benötigten Überbrückungskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über 100 Millionen Euro an Mobilcom. Gleichzeitig gilt der Vertrag als Voraussetzung dafür, dass der ehemalige Kooperationspartner France Télécom rund sieben Milliarden Euro Schulden von Mobilcom übernimmt. Damit wäre eine Insolvenz des Büdelsdorfer Mobilfunkanbieters vorerst abgewendet. (mb)