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Qwest will bis zu 40,8 Milliarden Dollar abschreiben

29.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der finanziell stark angeschlagene US-Carrier Qwest will im Zuge der Neubewertung von Investitionen und Netzwerken Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen. Nach eigenen Annahmen nimmt das Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar eine Wertberichtigung von 24 Milliarden Dollar vor und rechnet bis Jahresende mit einer weiteren Korrektur um sechs Milliarden Dollar. Im Zusammenhang mit dem Wertverlust des Telefonnetzes, des weltweiten Glasfasernetzes sowie der damit verbundenen Vermögenswerte will Qwest zudem rückwirkend für das zweite Quartal weitere 10,8 Milliarden Dollar abschreiben, die das operative Ergebnis in diesem Zeitraum belasten sollen.

Außerdem gab der TK-Konzern bekannt, dass die Barerlöse aus dem Verkauf von Glasfaserkapazitäten in Höhe von 531 Millionen Dollar nun über die gesamte Laufzeit der Verträge verbucht werden sollen. Der Carrier hatte nach eigenen Angaben seit dem Zusammenschluss von Qwest mit der Bell-Tochter US-West Ende Juni 2000 Einnahmen von insgesamt rund 1,48 Milliarden Dollar durch den Tausch oder Verkauf von Netzkapazitäten erlöst. Bei der Mobilfunksparte will Qwest den Umsatz in den vergangenen zwei Geschäftsjahren wegen falsch bilanzierter Werbekampagnen um 120 Millionen Dollar nach unten korrigieren. Wegen der fragwürdigen Tauschgeschäfte und anderer Ungereimtheiten in den Bilanzen beschäftigen sich die US-Börsenaufsicht SEC und das US-Justizministerium bereits seit einiger Zeit mit den Büchern des Unternehmens. Wie Qwest mitteilte, sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Der Carrier gibt am morgigen Mittwoch die Ergebnisse für das

dritte Quartal bekannt. (mb)