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Bäurer sagt außerordentliche Hauptversammlung ab

25.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das insolvente Softwareunternehmen Bäurer AG hat die für den 31. Oktober angesetzte außerordentliche Hauptversammlung abgesagt. Auf der Versammlung sollte über die geplanten Kapitalmaßnahmen zur Beseitigung des finanziellen Engpasses bei Bäurer abgestimmt werden. Der Vorstand des Schwarzwälder ERP-Softwareanbieters hatte beantragt, das Grundkapital von Bäurer auf ein Viertel zu reduzieren, um im Anschluss daran die Barmittel zu erhöhen. Dabei sollte eine deutsch-amerikanische Investorengruppe rund acht Millionen Euro bereitstellen. Im Gegenzug hatten sich die Hausbanken bereit erklärt, auf ihre Forderungen in Höhe von 5,27 Millionen Euro zu verzichten. Nachdem die US-Investmentgesellschaft GB Global Capital von ihrem Beteiligungsangebot zurückgetreten war, wurden die Kapitalmaßnahmen Makulatur, das Hüfinger Unternehmen musste am vergangenen Mittwoch einen

Insolvenzantrag stellen. Presseberichten zufolge will der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Grub bis spätestens Ende November ein Sanierungskonzept vorstellen. Trotz Insolvenzantrag halte Bäurer den Geschäftsbetrieb aufrecht, hieß es.

Unterdessen hat der Stuttgarter IT-Dienstleister AC-Service AG vorsorglich alle bilanzierten Restforderungen gegenüber Bäurer berichtigt. Die Wertberichtigungen sollen das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal mit 400.000 Euro belasten. Wie das an Neuen Markt notierte Unternehmen mitteilte, entstanden die Restforderungen im Zusammenhang mit dem im Oktober 2000 vereinbarten Verkauf des Geschäftsbereichs "Distribution Solutions" an Bäurer.

Nach vorläufiger Schätzung haben die Stuttgarter in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von 37,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,8 Millionen Euro gegenüber der Vorjahresperiode. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (EBIT) stieg von einer Million auf 2,1 Millionen Euro. Die endgültigen Ergebnisse will AC-Service am 13. November bekanntgeben. (mb)