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France Télécom dementiert Berichte über Schuldenerlass für Mobilcom

18.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - France Télécom hat einen am heutigen Freitag erschienenen Pressebericht über einen geplanten Erlass der Mobilcom-Schulden "entschieden" zurückgewiesen. Das "Handelsblatt" hatte unter Berufung auf Mobilcom-Kreise berichtet, dass der französische Großaktionär dem Büdelsdorfer Mobilfunkunternehmen Schulden in Milliardenhöhe erlassen werde, wenn dieser von Schadensersatzforderungen absehen und die UMTS-Aktivitäten einfrieren würde. Eine entsprechende Vereinbarung solle noch bis Ende dieses Monats von beiden Parteien unterzeichnet werden, hieß es in dem Artikel. Dann würden die Franzosen die beim gemeinsamen UMTS-Aufbau von Mobilcom entstandenen Verbindlichkeiten von rund 7,5 Milliarden Euro übernehmen. Den Großteil davon stellen Bankenkredite von 4,7 Milliarden Dollar für den Erwerb der

UMTS-Lizenz dar. Hinzu kommen offene Forderungen der TK-Ausrüster Nokia und Ericsson in Höhe von 1,2 Milliarden Euro, ein Gesellschafterdarlehen über eine Milliarde Euro sowie 485 Millionen Euro an Kosten für das Einfrieren des UMTS-Geschäfts. Im Gegenzug soll Mobilcom von Schadensersatzforderungen und anderen Geldansprüchen aus dem Kooperationsvertrag gegenüber den Franzosen Abstand nehmen. Die Vereinbarung müsse noch in einer außerordentlichen Hauptversammlung genehmigt werden, die voraussichtlich Mitte Dezember stattfinden werde, so das "Handelsblatt".

Aufgrund des Berichts schnellte der Kurs der Mobilcom-Aktie zu Handelsbeginn um fast 100 Prozent nach oben. Nach dem Dementi von France Télécom notierte das Papier um 13 Uhr bei 3,94 Euro, das entspricht noch immer einem Anstieg von knapp 34 Prozent. (mb)