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Adobe steigt ins Dokumenten-Management ein

16.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der bislang vor allem im Publishing-Segment aktive US-Softwareanbieter Adobe Systems wird am kommenden Montag eine Reihe von Produkten für den Unternehmenseinsatz vorstellen und diese erstmals in der Fimengeschichte auch über eine direkte Vertriebsmannschaft vermarkten, berichtet "Computerwire" (das übrigens gestern von Datamonitor übernommen wurde).

Die neuen Produkte sind der "Forms Server" (erzeugt elektronische Formulare für beliebige Plattformen und Endgeräte), der "Workflow Server" (verteilt Dokumente anhand von Geschäftsprozessen und -regeln), der "Output Server" (publiziert Daten aus ERP-Systemen anhand vordefinierter Vorlagen) sowie der "Document Server" (Werkzeug zur Veröffentlichung und Personalisierung von Dokumenten). Adobe setzt hier Technik der im April zugekauften Accelio Corp. ein und tritt damit in Konkurrenz zu Content-Management-Spezialisten wie Open Text - das ebenfalls Accelio übernehmen wollte -, Documentum und Filenet.

Dazu gesellt sich noch die neue Version 5.1 des PDF-Anzeigeprogramms "Acrobat Reader". Dessen wichtigstes Feature ist die Fähigkeit, vom Absender eines Dokuments eine "Reader Extension" installieren zu lassen, die ein Editieren des PDFs mit den vollen Features der Acrobat-Vollversion gestattet. Unternehmen können Extension-Lizenzen entweder in Zehnerpacks oder unlimitiert erwerben; die Preise dafür sind noch nicht bekannt.

Unabhängig davon kündigte Adobe in einer Pflichtveröffentlichung bei der US-Börsenaufsicht eine Sonderbelastung von zehn bis 14 Millionen Dollar für Restrukturierungsmaßnahmen, sprich Stellenabbau, im laufenden Quartal an. Das würde in etwa 200 bis 300 Entlassungen entsprechen, schätzt ein Analyst. Zu Ende August nach der Accelio-Übernahme beschäftigte das Unternehmen aus San Jose 3557 Mitarbeiter. (tc)