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US-Börsenaufsicht nimmt AOLs Oxygen-Umsätze ins Visier

07.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Börsenaufsicht SEC interessiert sich offenbar für die Investment- und Werbevereinbarungen zwischen AOL Time Warner und Oxygen Media. Die Behörde soll den Konzern verdächtigen, die bei dem Deal generierten Einnahmen doppelt verbucht zu haben, berichtet das "Wallstreet Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Dem Artikel zufolge hatte Oxygen im April vergangenen Jahres mit AOL Time Warner eine komplexe Vereinbarung getroffen: Dabei erklärte sich der Kabelfernsehsender bereit, den auf Frauen spezialisierten Fernsehkanal ohne Anschlussgebühren bei Time Warner Cable zu integrieren. Als Gegenleistung sollte Oxygen für rund 100 Millionen Dollar Anzeigen bei AOL schalten, den Großteil davon bei America Online. Anschließend - so die Informanten - habe der Medienkonzern

die Werbeumsätze jedoch sowohl bei AOL wie auch bei Time Warner Cable verrechnet. Oxygen sei nicht das einzige Beispiel für internen Buchungen dieser Art gewesen, zitierte die Wirtschaftszeitung ihre Quellen.

Eine SEC-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme zu dem Fall ab. Bei AOL Time Warner hieß es, die Oxygen-Umsätze seien rechtmäßig verbucht worden. Die US-Börsenaufsicht und das Justizministerium ermitteln schon seit mehreren Monaten bei dem Medienkonzern wegen des Verdachts auf Bilanzmauscheleien. (mb)