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TSMC drosselt die Produktion

12.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) fährt die Produktion von 300-Millimeter-Wafern zurück. Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage hat der Konzern sein Fertigungsziel bis Jahresende auf 5000 Stück pro Monat reduziert. Außerdem soll ein neues Werk nicht wie usprünglich geplant noch im vierten Quartal, sondern erst im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen.

Analysten werten diese Maßnahmen von Taiwan Semiconductor als Zeichen dafür, dass die Kunden derzeit keine Eile haben, auf die größeren Siliziumscheiben umzusteigen, auch wenn sich die Fertigungskosten damit um bis zu 30 Prozent verringern lassen sollen. "Wenn es einer Branche schlecht geht, zögern auch die Kunden beim Umstieg auf neue Technologien", hat Chris Hsieh, Analyst bei ING in Taipeh, beobachtet. Fatal wirke sich zudem das Überangebot an 200-Millimeter-Wafern aus, das die Chiphersteller zu Preissenkungen zwingt.

Vor allem die schwache Nachfrage nach Chips für den Einsatz in PCs macht der Branche zu schaffen. Der PC-Markt erholt sich langsamer als ursprünglich angenommen. Schätzungen von IDC zufolge werden in diesem Jahr rund 135,5 Millionen Rechner weltweit verkauft - nur 1,1 Prozent mehr als 2001. Noch vor kurzem hatten die Marktforscher ein Wachstum von drei Prozent prognostiziert. (sp)