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SEC untersagt US-Telcos Kapazitätstausch-Geschäfte

21.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat formal entschieden, dass Telekommunikations-Unternehmen keine Umsätze aus dem Austausch von Kapazitäten mit anderen Unternehmen verbuchen durften. Die von Überkapazitäten geplagte Branche hat die umstrittene Praxis zwar inwzischen aufgegeben; dennoch könnte die Entscheidung Vorbildcharakter für andere Branchen wie Energieversorgung haben.

Nach Meinung von Kritikern kommt die SEC mit ihrem Spruch ohnehin viel zu spät. "Das ist, als käme man nach der Schlacht und bajonettierte die Verwundeten", klagte der Leiter der Telekom-Abteilung eines großen Wirtschaftsprüfers gegenüber dem "Wall Street Journal". Eine Sprecherin der Kommission wollte die Sache nicht näher kommentieren.

Einem Bericht der "Washington Post" zufolge droht nun verschiedenen Carriern eine Neuveröffentlichung ihrer Bilanzen. Bei Kandidaten wie Qwest Communications oder Global Crossing stand dieser Schritt aber ohnehin bevor. Beide Firmen hatte beispielsweise Anfang 2001 einen Kapazitätsaustausch vereinbart, der von beiden Seiten mit rund 100 Millionen Dollar bewertet (und verbucht) wurde. Wettbewerber Level 3 erklärte unterdessen, seine Swap-Deals beliefen sich in Summe auf "nur" 24 Millionen Dollar, was möglicherweise keine Bilanzrevision nötig macht. (tc)