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Intershop senkt Umsatz und Verluste

31.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Intershop Communications AG verringerte ihren Nettoverlust im zweiten Quartal im Vergleich zum vorangegangen Vierteljahr um mehr als die Hälfte von 13,3 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anbieter von E-Commerce-Software noch ein Defizit von 28,3 Millionen Euro geschrieben. Damals erwirtschaftete das Jenaer Unternehmen mit 22 Millionen Euro Umsatz aber noch zehn Millionen mehr als im aktuellen Berichtszeitraum. Mit 12,1 Millionen Euro konnte Intershop jedoch in etwa das Umsatzniveau des ersten Quartals halten (12,2 Millionen Euro).

Während die Einnahmen stagnierten, senkte das Unternehmen die Gesamtbetriebskosten (Herstellungskosten plus betriebliche Aufwendungen) deutlich: Sie gingen gegenüber dem ersten Quartal um 30 Prozent auf 18 Millionen Euro zurück. Im Vorjahreszeitraum bezifferte das Unternehmen diese Kosten noch auf mehr als 49 Millionen Euro. An liquiden Mitteln verfügte Intershop Ende Juni über 26 Millionen Euro - fast zehn Millionen weniger als zu Quartalbeginn. Gleichzeitig sank noch die Zahl der Belegschaft auf 531, nachdem sich die Jenaer von 93 Angestellten getrennt hatten.

Der Vorstandsvorsitzende Stephan Schambach zeigte sich angesichts der angespannten Marktlage mit den jüngsten Ergebnissen zufrieden: So sei es Intershop unter anderem gelungen, die Lizenzerlöse auf dem Niveau des ersten Quartals zu halten und die australische Regierung, Hewlett-Packard, Otto und Quelle als Kunden zu gewinnen.

Für das laufende dritte Quartal rechnen die Jenaer mit ähnlich hohen Einnahmen wie im aktuellen Berichtszeitraum. Gleichzeitig hofft Intershop, die Gesamtbetriebskosten leicht und den Barmittelverbrauch deutlich senken zu können. Für das Schlussquartal 2002 stellt das Unternehmen dann ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in Aussicht. Die Aktionäre scheinen daran zu glauben: Sie quittierten die Zahlen mit einem Kursaufschlag von zeitweilig 15 Prozent. (mb)