License 6.0: Zocken bis zur letzten Minute

18.07.2002
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Zeit läuft ab für Microsoft -Kunden: Bis Ende Juli müssen sie sich für oder gegen das neue Lizenzmodell 6.0 der Redmonder entschieden haben. Viele Anwender befürchten deutlich höhere Softwarekosten, daher pokern zahlreiche Unternehmen bis zum Schluss, um die bestmöglichen Konditionen für neue Lizenzverträge herauszuschlagen.

Das neue Softwarelizenzmodell hat in den letzten Monaten hohe Wellen geschlagen, denn Microsoft hat ein Ultimatum gestellt: Am 31. Juli läuft die Übergangsfrist ab, bis dahin müssen sich alle Kunden entscheiden, entweder am neuen Lizenzmodell teilzunehmen oder nichts zu tun und damit beim nächsten Release-Wechsel den vollen Lizenzpreis anstelle preisgünstiger Update-Tarife zu bezahlen. Ein Kernpunkt der License 6.0 ist dabei die Software Assurance, eine Art Mietvertrag mit jährlicher Gebühr für die Softwarenutzung inklusive einer Update-Garantie für neue Softwareversionen.

Wann wird License 6.0 akzeptiert?

Schluss mit billigen Updates

Um genügend Teilnehmer für das neue Preisschema zu gewinnen, lockt Microsoft die Anwender bis Ende Juli mit dem Übergangsangebot „Upgrade Advantage“. Kunden können damit in einem Aufwasch fast alle Altversionen ihrer Microsoft-Anwendungen und Betriebssysteme zu günstigeren Konditionen auf den neuesten Stand bringen und ohne den Lizenzneukauf in die neue Software-Assurance-Lizenz überführen. Wer die Frist hingegen untätig verstreichen lässt und sich nicht vertraglich binden will, verliert ab 1. August die Möglichkeit, Altprodukte mit einer preisgünstigen Update-Lizenz abzulösen. Anwender mit Volumenverträgen wie Open oder Select müssen dann Neulizenzen erwerben. Zusätzlich können sie dafür die Software Assurance abschließen, die pro Jahr Kosten in Höhe von 25 Prozent des Lizenzpreises bei Desktop und 29 Prozent des Preises bei Server-Produkten verursacht.