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Procter&Gamble-Auftrag geht wohl an ACS

04.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Acht Milliarden Dollar in zehn Jahren - auf diese Summe beziffern jüngste Insider-Berichte den Wert des Outsourcing-Vertrags, den der Konsumgüterproduzent Procter & Gamble ausgeschrieben hat. Nachdem Electronic Data Systems (EDS) nicht mehr mitbietet (Computerwoche online berichtete), hat der Mitbewerber Affiliated Computer Services Inc., kurz ACS , die besten Karten. Einem Bericht des "Wall Street Journal Online" zufolge verhandelt Procter & Gamble bereits seit 15 Monaten mit dem 35.000 Mitarbeiter starken und im texanischen Dallas beheimateten IT-Dienstleister.

Procter & Gamble (P&G) möchte etwa 80 Prozent seiner Backoffice-Anwendungen - darunter die Finanzbuchhaltung sowie die Gehalts- und Reiseabrechnung - in fremde Hände geben. Vom plötzlichen Rückzug des EDS-Angebots zeigte sich der in Cincinnati, Ohio, ansässige Kosmetik-, Reinigungs- und Nahrungsmittel-Hersteller "überrascht".

Wenn der Deal mit ACS zu Stand kommt, werden rund 5700 P&G-Mitarbeiter aus 60 Ländern zum IT-Dienstleister überwechseln. Den von EDS erhobenen Vorwurf, die Einstiegskosten für den Kontrakt seien zu hoch, wies ACS von sich. Wie Chief Operating Officer Mark King gegenüber "Wall Street Journal online" äußerte, hofft er, den Kapitalaufwand auf fünf Prozent des Umsatzes drücken zu können. "Wenn EDS glaubte, die Sache sei kapitalaufwändig, dann müssen sie eine andere Lösung angeboten haben." (qua)