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Mobilcom: Schmid wartet auf den Showdown

07.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Spannung wird der Ausgang der Aufsichtsratssitzung von Mobilcom am heutigen Freitag erwartet. Die Hauptversammlung hatte dem Vorstandsvorsitzenden und Gründer Gerhard Schmid vergangener Woche bereits mit großer Mehrheit die Entlastung verweigert (Computerwoche online <a target="_blank">berichtete</a>). Die Entscheidung des Aufsichtsrats über einen Rauswurfs Schmids wurde jedoch auf den heutigen Termin vertagt. Der noch amtierende Chef des Büdelsdorfer Konzerns sieht selbst keinen Grund, freiwillig das Handtuch zu werfen. In einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" erklärte Schmid am gestrigen Donnerstag , dass er keinen Grund für einen Rücktritt sieht. Er habe dem Unternehmen keinen Schaden verursacht. "Wenn France Telecom mich loswerden will, dann sollen sie mir und den anderen Aktionären ein faires Angebot machen", erklärte er. "Solange ich Vorstandschef bin, werde ich dafür kämpfen, dass France

Télécom die vertraglich vereinbarten Zusagen erfüllt." Schmid fordert von den Franzosen, die zur Zeit rund 28 Prozent der Anteile besitzen, 22 Euro je Aktie. Der aktuelle Kurs liegt bei zirka 15 Euro pro Anteilschein.

Auch das umstrittene Aktienoptionsgeschäft (Computerwoche online <a href="http://www.cowo.de/index.cfm?pageid=254&artid=32812&type=detail" target="_blank">berichtete</a>) hat der Firmengründer noch nicht rückgängig gemacht, obwohl die Frist Donnerstag um Mitternacht auslief. Seine Frau habe der Mobilcom aber bereits ein Angebot unterbreitet. Bereits vor einer Woche hatte Schmids Stuhl heftig zu wackeln begonnen, als der Aufsichtsrat ihm in diesem Zusammenhang einen Verstoß gegen das Aktienrecht vorwarf. Seitdem darf Schmid sein Unternehmen nicht mehr allein vertreten. (mb)