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Sonicblue muss Nutzer nicht ausspionieren

04.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sonicblue muss das Nutzungsverhalten von Besitzern des digitalen Videorekorders "RealplayTV 4000" nicht erfassen und auswerten. Mit dieser Entscheidung im Rechtsstreit zwischen dem Hersteller und US-Fernsehsendern (Computerwoche online berichtete) hob ein Bezirksgericht den erstinstanzlichen Beschluss auf, der vorgesehen hatte, dass Sonicblue den Kunden nachspionieren muss. Die Kläger wollten anhand von Nutzungsprotokollen ermitteln, ob die Geräte zum illegalen Kopieren urheberrechtlich geschützter Filme und Fernsehsendungen missbraucht werden. Mit den digitalen Videorekordern lassen sich nicht nur Werbeunterbrechnungen problemlos aus den Filmen schneiden, die Aufnahmen können auch direkt über das Internet an andere Besitzer eines RealplayTV 4000 geschickt werden.

Als einen wichtigen Sieg für das Unternehmen und die Kunden bezeichnete am Montag Firmenchef Ken Potashner die Entscheidung. Weniger enthusiastisch geben sich Verbraucherschützer. Denn obwohl das Gericht auf eventuelle datenschutzrechtliche Probleme hinwies, basiert die Entscheidung auf rein formalen Gründen.

Mittlerweile hat Sonicblue bereits die Version 4500 des RealplayTV im Programm. Sie ist sowohl mit einem analogen Modem als auch einem Ethernet-Anschluss ausgestattet und bietet laut Hersteller Speicherplatz für 40 Stunden Filmmaterial. Das Gerät kostet 450 Dollar. (lex)