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Hitachi zahlt 2,05 Milliarden Dollar für IBMs Festplatten

04.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Konzern Hitachi Ltd. zahlt 2,05 Milliarden Dollar für den Großteil des Festplattengeschäfts der IBM Corp. und übernimmt den Rest im Laufe der kommenden drei Jahre. Beide Unternehmen hatten im April dieses Jahres angekündigt, sie wollten ihre Festplattensparten in ein Joint-Venture überführen (Computerwoche online berichtete). An diesem halten die Japaner zunächst 70 und Big Blue 30 Prozent. Weil IBMs Harddisk-Business aber deutlich größer ist, zahlt Hitachi dafür Geld.

IBM nutzt die Chance, um seine defizitäre Sparte loszuwerden. Zwar engagierte sich der Konzern seit Jahrzehnten in diesem Bereich, in der jüngeren Vergangenheit wurde der margenarme und wettbewerbsreiche Markt aber zunehmend zu einer Belastung. Steven Milunovich von Merrill Lynch schätzt, dass der Bereich bei 3,2 Milliarden Dollar Umsatz im vergangenen Jahr Verluste von 250 Millionen Dollar einfuhr.

Wenn der Deal mit Hitachi abgeschlossen ist (vermutlich Ende gegen des Jahres) wechseln 6000 Mitarbeiter des japanischen Unternehmens und 18.000 IBM-Leute zu dem neuen Gemeinschaftsunternehmen. Dieses wird seinen Hauptsitz im kalifornischen San Jose und insgesamt elf Standorte weltweit haben und unter Leitung von Hitachi-Manager Jun Naruse als CEO (Chief Executive Officer) und Douglas Grose, zurzeit noch General Manager der Storage Technology Division von IBM, als COO (Chief Operating Officer) stehen. Hitachi erwartet für das Geschäftsjahr 2003 Einnahmen von fünf Milliarden Dollar und peilt für 2006 sieben Milliarden Dollar Umsatz an.

Das gestern nach US-Börsenschluss angekündigte Geschäft bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden. (tc)