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Palm geht die Puste aus

31.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Handheld-Weltmarktführer Palm hat eine Umsatzwarnung für das laufende vierte Quartal seines Geschäftsjahres herausgegeben. Die Einnahmen sollen entgegen der bisherigen Prognose von 290 bis 300 Millionen Dollar nun nur noch bei 230 Millionen Dollar liegen. Damit hat sich auch die Hoffnung auf einen Verbleib in der (Pro-forma-)Gewinnzone erledigt. Im dritten Quartal hatte die Company noch einen Nettogewinn erwirtschaftet. Schwarze Zahlen peilt Palm nun erst wieder für Ende des Kalenderjahres an.

Für den Einbruch macht die Firma den anhaltenden Rückgang der IT-Investitionen verantwortlich. Denkbar ist natürlich auch, dass Kunden im Wissen um das kommende Palm OS 5 mit einer korrespondierenden vollständig neuen Hardware-Generation auf ARM-Basis die aktuelle Gerätegeneration wegen deren drohender Veraltung bereits nicht mehr anschaffen wollen. Chairman und CEO (Chief Executive Officer) Eric Benhamou erklärte: "Kurz gesagt: Der Markt ist lausig". Es gebe aber auch erfreuliche Nachrichten. Das Unternehmen werde die Kosten im laufenden Quartal unter 100 Millionen Dollar halten und habe auch seine Bruttomarge erhöhen können.

Finanzchefin Judy Bruner ergänzte, im ersten Quartal des kommenden Geschäftsjahres (Ende: 31. August 2002) werde der Umsatz möglicherweise sequentiell nochmals sinken. Das erste Quartal sei in Palms Vertriebszyklus traditionell eines der schwächsten. Bruner erwartet daher nur Einnahmen von 175 bis 185 Millionen Dollar. Die Folge werde ein Pro-forma-Verlust zwischen 40 und 45 Millionen Dollar sein. (tc)