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Banken planen neue Technologiebörse in Deutschland

29.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die drei deutschen Großbanken Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank planen nach Informationen der "Wirtschaftwoche" eine neue Handelsplattform für Technologiewerte in Deutschland. In Allianz mit der US-Nasdaq und der Börse Berlin soll mit "Nasdaq Deutschland" in der Hauptstadt ein neuer Umschlagplatz für die wichtigsten Nasdaq-Aktien entstehen, berichtet das Wirtschaftmagazin in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. In einem zweiten Schritt wollen die Finanzinstitute dann auch Neuemissionen zulassen. Damit würde ein Konkurrenzprodukt zu dem in Verruf geratenen Neuen Markt in Frankfurt entstehen.

Mit ihrem Vorhaben stellen sich die drei Banken gegen die Deutsche Börse und deren Hauptaktionärin Deutsche Bank: Das Finanzinstitut profitiert bislang hauptsächlich von dem neuen Börsensystem Xetra Best. Dieses erlaubt es Banken, Aktienaufträge intern zu verrechnen, statt diese an die Börse zu geben. Künftig sollen die drei konkurrierenden Großbanken jedoch gegen eine Beteiligung an der neuen Börsengesellschaft alle Orders von Nasdaq-Werten an die Nasdaq Deutschland geben. Die neue Börse soll ein elektronisches Handelssystem nach US-Vorbild bekommen.

Die Berliner Börse und die Banken wollten den Magazinbericht nicht kommentieren. Nach einer Meldung von "Spiegel online" kursierten in Finanzkreisen bereits vor Wochen Gerüchte, dass zu der bereits beschlossenen Kooperation zwischen der Berliner Börse und Nasdaq Europe weitere Partner hinzustoßen könnten. (mb)