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Intel-Absage belastet Gericom-Umsatz

24.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Erfolgsstory des österreichischen Notebook-Anbieter Gericom AG erlitt im ersten Geschäftsquartal 2002 einen ersten Dämpfer: Aufgrund der verspäteten Einführung des mobilen "Pentium-4-Prozessors" von Intel sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 46 Prozent auf 88 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf 4,34 Millionen Euro nach 8,13 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Nettoprofit betrug 3,14 Millionen Euro.

Intel hatte Gericom überredet, bis zur Auslieferung des neuen Prozessors Anfang März die SFF (Small Form Factor) CPU einzusetzen. Mitte Januar erhielt das Linzer Unternehmen dann die Mitteilung, dass die SFF CPU nun doch nur nach Japan geliefert werde. Als Folge konnte Gericom bereits bestellte Rechner nicht ausliefern, ein Großkunde stieg auf Notebooks mit AMD-Prozessor von Mitbewerbern um. Nach eigenen Angaben hat sich die Situation im laufenden Quartal entspannt, nachdem Gericom seit Anfang April ebenfalls Rechner mit CPUs des Intel-Konkurrenten anbietet. Im vergangenen Monat kletterte der Umsatz bereits wieder um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Sollte sich das Konsumverhalten in der zweiten Jahreshälfte wieder bessern, sind die Österreicher zuversichtlich, ihre Jahresplanung einzuhalten. Die Anleger reagierten enttäuscht auf die schlechten Zahlen: Am heutigen Freitag fiel der Kurs der Gericom-Aktie bis Mittag bereits um fast 15 Prozent auf 14,18 Euro. (mb)