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Schlecker stoppt Autoverkauf im Internet

07.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Drogeriemarktkette Schlecker hatte eine Woche lang Neuwagen der Modelle "Ford Ka", "Fiat Punto" und "Smart Cabrio" zu Schnäppchenpreisen im Internet angeboten. Am vergangenen Wochenende stellte das Unternehmen den Verkauf jedoch ein. Ob Schlecker mit dem Angebotsstopp auf eine Beschwerde von Fiat oder auf den mangelnden Erfolg der Verkaufsaktion reagierte, ist bislang nicht klar. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge soll das Unternehmen zwar alle angebotenen 40 Ford Kas innerhalb kürzester Zeit veräußert haben; die 30 Fiat Puntos und 40 Smarts erwiesen sich jedoch angeblich als Ladenhüter.

Normalerweise sind in Deutschland nur die Hersteller und deren Vertragspartner befugt, Neuwagen zu verkaufen. Schlecker umging dieses Vertriebsprivileg jedoch durch das Angebot von so genannten Tageszulassungen. In diesem Fall werden Neuwagen für einen Tag angemeldet und gelten damit, obwohl sie noch nicht gefahren wurden, als Gebrauchtwagen. Damit fallen sie nicht unter das Verkaufsprivileg der Automobilhersteller. Dennoch hatte die Online-Aktion von Schlecker die Autoindustrie auf die Barrikaden gebracht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Lebensmittelhandelskette Edeka damit begonnen, Autos online zu verkaufen. Das Unternehmen bot die Fahrzeuge mit anderen Produkten zusammen im Paket an. Dagegen hatte Fiat jedoch Klage eingereicht. Ein Gericht untersagte Edeka daraufhin den weiteren Verkauf der Pakete mit der Begründung, dass die Preisanteile der einzelnen Produkte für den Verbraucher nicht transparent seien. (ka)