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Elektroschrott zurück zum Hersteller

15.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ab 2005 soll es soweit sein: Dann können EU-Bürger gebrauchte Computer, Waschmaschinen, Toaster und ähnliche Geräte zum Hersteller zurückbringen. Die Elektro- und Elektronikindustrie soll von der EU dazu verpflichtet werden, diese Altgeräte kostenlos zurückzunehmen und sie umweltschonend zu entsorgen. Das entschied das Europäische Parlament in der vergangenen Woche in zweiter Lesung und stimmte damit einem Vorschlag des Ministerrats zu. Dabei plant das Parlament jedoch strengere Entsorgungspflichten als vom Ministerrat empfohlen. So sollen die EU-Mitgliedsstaaten dafür sorgen, dass von jedem EU-Bürger pro Jahr sechs Kilo Elektroschrott eingesammelt werden. Der Ministerrat will aber nur einem Wert von vier Kilo zustimmen. De facto fallen jedoch pro EU-Bürger derzeit 14 Kilo im Jahr an. Bislang belaufen sich die Entsorgungskosten für die Staatengemeinschaft auf 500 bis 900 Millionen Euro im Jahr.

Verbraucherorganisationen befürchten nun eine Verteuerung der elektronischen Produkte um zehn bis 15 Prozent.

Erst wenn der Ministerrat die EU-Richtlinie WEEE (Waste Electrical and Electronic Equipment Directive) inklusive der jüngsten Änderungen des EU-Parlaments abgesegnet hat, kann diese in nationales Recht umgesetzt werden. (ka)