Web

AMD und UMC stecken Milliarden in 300-Millimeter-Chipwerk

01.02.2002
0

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Halbleiterhersteller Advanced Micro Devices (AMD) und der taiwanische Chip-Auftragsfertiger United Microelectronics (UMC) wollen gemeinsam eine Fabrik in Singapur errichten und betreiben, die Prozessoren aus Wafern mit einem Durchmesser von 300 Millimetern fertigen soll. Finanzielle Details wollten die Partner nicht nennen, Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Bau der Fabrik rund drei Milliarden Dollar kosten wird. Das Joint Venture, das den Namen AU Partnership Pte Ltd. trägt, soll Mitte 2005 erste Produkte in 65-Nanometer-Technologie auf den Markt bringen. Bei dieser Methode werden Chipschaltkreise mit einem Durchmesser von lediglich 0,065 Mikrometer gefertigt. Im Rahmen der Kooperation wird UMC für AMD zudem künftig PC-Prozessoren herstellen.

Mit der neuen Halbleiterfabrik versucht AMD, seine Produktionskapazitäten deutlich zu erhöhen. Aus 300-Millimeter-Wafern können rund doppelt so viele Chips gefertigt werden wie aus den herkömmlich verwendeten 200-Millimeter-Siliziumscheiben. Ferner lassen sich so Kosten sparen. "Eine 300-Millimeter-Megafab kann im Vergleich zu einem 200-Millimeter-Werk in der Produktion Kostenersparnisse von deutlich mehr als 30 Prozent erreichen", erklärte Hector de J. Ruiz, President und Chief Operating Officer von AMD.

Die Baukosten für Chipfabriken sind jedoch immens hoch. Durch die Kooperation mit UMC kann AMD seine Ausgaben halbieren. Allerdings hinkt der Chiphersteller deutlich hinter seinem Konkurrenten Intel hinterher. Der Halbleiterriese wird bereits in diesem Jahr seine ersten 300-Millimeter-Werke in Betrieb nehmen.

AMD produzierte 2001 rund 30 Millionen Mikroprozessoren. Firmenchef Jerry Sanders rechnet in diesem Jahr mit 50 Millionen Chips, die vor allem in dem neuen AMD-Werk in Dresden hergestellt werden sollen. Seiner Meinung nach kam AMD im vergangenen Jahr auf einen weltweiten Anteil am Chipmarkt von 20 Prozent. Im Jahr 1997 lag der Wert bei lediglich 8,7 Prozent. Durch seine neue Herstellungskooperation geht Sanders davon aus, seinen Marktanteil bald auf 30 Prozent erhöhen zu können. (ka)