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Commerzbank interessiert sich für Consors

21.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - An dem Bieterverfahren um Consors will sich auch die Commerzbank beteiligen. Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller schätzt die Chancen für einen Zuschlag jedoch als gering ein. Seiner Meinung nach wird ein anderer Bieter, der noch keinen Online-Broker besitzt, ein höheres Gebote abgeben und somit das Rennen machen. Neben der Comdirect-Mutter Commerzbank haben bereits mehrere in- und ausländische Banken ihr Interesse angemeldet.

Consors wurde im November von einem Konsortium aus mehreren deutschen Großbanken und der Bayerischen Landesbank vorläufig übernommen (Computerwoche online berichtete), nachdem die Hofer Muttergesellschaft Schmidtbank wegen Wertberichtigungen in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Der neue Schmidtbank-Chef Paul Wieandt will nun den Anteil an Consors in einem offenen Bieterverfahren bis Ende März verkaufen.

Der geplante Besitzerwechsel hat offenbar keine Auswirkungen auf das Geschäft: Der Nürnberger Broker gab am Donnerstag bekannt, Consors habe im vierten Quartal 2001 unter dem Strich mehr als 10 000 Neukunden gewonnen. Zum Jahresende zählte das Unternehmen somit nach eigenen Angaben 566 907 Kunden, gut 40 000 mehr als zwölf Monate zuvor. Rund 500 000 Kunden entfielen auf Deutschland. Wie Consors weiter mitteilte, sei auch die Zahl der Transaktionen im vierten Quartal im Vergleich zum vorherigen Dreimonatszeitraum um fast ein Viertel auf rund 1,7 Millionen angestiegen. Nach der letzten Prognose rechnet der Online-Broker für 2001 mit einem Nettoverlust von bis zu 79 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will Consors mittels Kosteneinsparungen wieder Kurs auf ein ausgeglichenes Ergebnis nehmen.