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T-Mobile erhöht SMS-Preise

21.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Telekom-Tochter T-Mobile will vom Februar an die Gebühren für den Versand von netzinternen Kurzmitteilungen (SMS) um bis zu 138 Prozent erhöhen. Betroffen sind alle Kunden, die einen der neu angebotenen Mobilfunkverträge der Typen "Telly Smile", Telly Active" und "Telly Profi" abschließen. Sie zahlen pro SMS nun 19 statt bisher nur acht Cent. Eine weitere Preisanhebung betrifft Gespräche in andere Mobilfunknetze am Abend. Sie sollen bei einigen Tarifen für Neukunden bis zu 0,49 Euro statt bisher 0,20 Euro kosten. T-Mobil begründete diesen Schritt damit, dass die Bonner höhere Zahlungen an Betreiber anderer Netze leisten müssten.

Die geplanten Preiserhöhungen wurden von Verbraucherschützern und Politikern stark kritisiert. Klaus Haupt (FDP), Vorsitzender der Kinder- und Jugendkommission im Deutschen Bundestag, forderte die Telekom in der "Bild am Sonntag" auf, ihren Schritt zu überdenken. Haupt erklärte, höhere SMS-Kosten könnten Kinder und Jugendliche in die Schuldenfalle treiben. Er forderte daher die Aufklärung über die Gebührenerhöhung in einer Werbekampagne. Aus Sicht von Karin Thomas-Martin von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg müssten die Mobilfunkanbieter die Preise sogar senken, da eine Kurzmitteilung sie nicht mehr als ein bis zwei Cent koste.

T-Mobile-Sprecher Stephan Althoff erklärte zu den Vorwürfen, die bestehenden rund 23 Millionen D1-Kunden seien von dem Preisaufschlag nicht betroffen. In vielen Mobilfunkverträgen würden sogar einige SMS-Preise und die Grundgebühr sinken. Außerdem plane T-Mobil, im Sommer einen günstigen Tarif für Vielnutzer einzuführen. Die Telekom hatte die Tarifänderungen bereits vor zehn Tagen mitgeteilt. Dabei waren Preissenkungen unter anderem bei der Grundgebühr hervorgehoben worden. Mit den Preisaufschlag für Kurzmitteilungen begibt sich nicht allein T-Mobil in das Kreuzfeuer der Kritik: Viag Interkom hat bereits ihre SMS-Gebühren für Geschäftskunden erhöht und schließt auch Preissteigerungen im Privatkundenbereich nicht aus. Außerdem gab es schon in den letzten Wochen bei SMS-Versendern im Internet Preiserhöhungen. So verlangt beispielsweise Web.de seit dem ersten Januar 15 Cent pro SMS. Auch T-Online stellte den kostenlosen Versand ein und berechnet bei "Web-SMS" jetzt 19 Cent pro Meldung.