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Mobilklau auf der Insel

10.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – In Großbritannien wird laut einer aktuellen Veröffentlichung des britischen Innenministeriums alle drei Minuten ein Handy gestohlen. Allein im letzten Jahr erbeuteten die Langfinger 710.000 Mobiltelefone, so das Ministerium. Das ist ein Drittel aller Diebstähle auf der Insel. Beunruhigend dabei: Der Mobilklau ist vor allem ein jugendliches Phänomen. 80 Prozent aller Verdächtigen waren zur Tatzeit noch nicht volljährig.

Die britische Regierung fordert nun Maßnahmen von der Telekommunikations-Branche. So sollen die Anbieter in Zukunft Geräte lahmlegen, die als gestohlen gemeldet werden. Wichtig ist hierfür, dass die Besitzer die International Mobile Equipment Identity (IMEI) nennen können. Dabei handelt es sich um eine 15-stellige Nummer, die nach der Eingabe *#06# auf dem Display jedes Handys erscheint.

Die großen Anbieter reagieren noch zurückhaltend. So haben sich laut Innenministerium sowohl die Vodafone Group als auch BT Cell gegen eine entsprechende Sperrung über die IMEI-Nummern ausgesprochen. Ein Grund dürfte sein, dass ihre älteren Netze eine derartige Anwendung der IMEI nicht unterstützen. Jüngere Player wie Virgin Mobile Telecoms oder One2One bieten den Service inzwischen an.

Um den Handydiebstahl einzudämmen, wollen die Briten jetzt auch auf die Technik der Amsterdamer Polizei zurückgreifen. Diese hatte im März 2001 damit begonnen, als gestohlen gemeldete Handys mit SMS-Nachrichten zu überfluten. Die Mobiltelefone waren so für die Diebe unbrauchbar geworden.