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AT&T verkauft Kabelgeschäft an Comcast

20.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einer fünfmonatigen Auktion geht die vor kurzem ausgelagerte Kabel und Breitbandsparte AT&T Broadband an Comcast. Dem Bieter gelang es, seine Konkurrenten AOL TimeWarner und Cox auszustechen, indem er sein ursprüngliches Gebot von 44 Milliarden auf rund 72 Milliarden Dollar erhöhte. Wenn nach den Verwaltungsräten nun auch die Aktionäre der beiden Konzerne und die US-Kartellbehörde zustimmen, soll bis Ende nächsten Jahres unter dem Namen AT&T Comcast Corp. der größte amerikanische Kabel-TV- und Breitband-Carrier entstehen.

Der Konzern hat gute Chancen, regionale TK-Unternehmen auszustechen, indem er über seine Kabelnetze Telefondienste und Highspeed-Internet-Zugang anbietet. Allerdings ergeben sich auch Überlagerungen, nachdem sowohl AT&T als auch Comcast in der jüngsten Vergangenheit den ausbau ihrer Netze beschleunigten, um die Kunden des bankrotten Breitband-Carriers Excite@Home zu übernehmen.

Dem neuen Konzern soll Comcast-Chef Brian Roberts als CEO vorstehen. Michael Armstrong, Vorsitzender und CEO von AT&T, wird Vorsitzender des Verwaltungsrats von AT&T Comcast. Nach dem Merger halten die AT&T-Aktionäre 56 Prozent der Anteile und 66 Prozent des Stimmrechts an AT&T Comcast. Sie bekommen zu jedem AT&T-Anteil zusätzlich 0,34 neue AT&T-Comcast-Aktien. Comcast-Aktionäre tauschen ihre Anteile im Verhältnis eins zu eins gegen AT&T-Comcast-Aktien ein. Als weiteres Detail des Deals erklärte sich Microsoft bereit, seine Forderungen an AT&T in Höhe von fünf Milliarden Dollar in 115 Millionen AT&T Comcast-Aktien umzuwandeln. Insgesamt hat der Merger bereits zur Gründung 23 Milliarden Dollar Schulden.