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Tiscali peilt operativen Breakeven an

15.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der italienische Internet-Service-Provider (ISP) Tiscali hat seinen Verlust im dritten Geschäftsquartal weiter verringert und ist zuversichtlich, im laufenden Berichtszeitraum den Breakeven auf Ebitda-Basis (Ergebnis ohne Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen) zu erreichen. Der Ebitda-Verlust sank vom zweiten zum dritten Geschäftsquartal um 29 Prozent auf 44,8 Millionen Euro. Der Umsatz hingegen legte in diesem Zeitraum um 15 Prozent auf 190,1 Millionen Euro zu. Das Nettoergebnis veröffentlichte das im sardischen Cagliari ansässige Unternehmen nicht.

Um seine Kosten zu reduzieren, hatte Tiscali in diesem Jahr 1000 Mitarbeiter oder ein Viertel der Belegschaft entlassen sowie sein Werbe- und Marketing-Budget drastisch gekürzt. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal sanken diese Ausgaben um 16 Prozent auf 31 Millionen Euro. Die Kundenzahl konnte Tiscali zwischen Juli und September um 400.000 auf insgesamt 7,56 Millionen steigern. Dieser Zuwachs kam vor allem durch die Übernahme kleinerer ISPs in Großbritannien, Spanien und Belgien zustande. Allerdings gab Firmenchef Renato Soru zu, das im August gesetzte Umsatzziel von 800 Millionen Euro für das gesamte Geschäftsjahr nicht zu erreichen. Im kommenden Jahr wolle man jedoch über eine Milliarde Euro einnehmen. Mitte des Jahres soll auch der Cashflow des Unternehmens wieder positiv werden. Tiscali besitzt derzeit Barreserven von 621 Millionen Euro.

Viele Investoren hatten vor einiger Zeit noch Bedenken geäußert, ob Tiscali den Breakeven nach den Akquisitionen des niederländischen ISP World Online und des französischen Unternehmens Libertysurf noch in diesem Jahr schaffen würde. (ka)