Windows XP verspricht mehr Sicherheit

01.10.2001
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Windows XP führt Microsoft die Systeme für Privatnutzer (95/98/ME) und Profis (NT/2000) in einem Client-OS zusammen. Gewinner sind dabei vor allem Heimanwender, die nun auf mehr Stabilität und Sicherheit hoffen können. Eine Reihe von Neuerungen gegenüber Windows 2000 soll aber auch professionelle Anwender zum Update bewegen.

Microsoft vollzieht mit dem bevorstehenden Windows-Update einen ähnlichen Schritt wie Apple vor rund sechs Monaten mit "Mac OS X". Beide Unternehmen kündigten mehrmals an, ein technisch überholtes Client-Betriebssystem durch einen robusten und modernen Nachfolger ersetzen zu wollen, hatten aber Probleme, ihr Versprechen zu halten. Schließlich griffen sie auf Technologie zurück, die primär für den Server-Einsatz entwickelt wurde: Das neue Apple-System basiert auf Unix, Microsoft hingegen stellt Windows nun durchgängig auf eine NT-Grundlage. Entsprechend gleichen sich die Vor- und Nachteile der neuen Betriebsysteme. Auf der Haben-Seite stehen Absturzsicherheit durch Speicherschutz, effizientes Multitasking, sichere Dateisysteme und getrennte Umgebungen für jeden Benutzer.

Höhere Hardware-Anforderungen

Den Preis für diesen Fortschritt müssen Anwender in Form höherer Hardware-Anforderungen und größerer Komplexität bezahlen. Letztere macht sich etwa darin bemerkbar, dass sich Endbenutzer zukünftig mit Aufgaben befassen müssen, die bisher Systemadministratoren vorbehalten waren. Dazu gehören - überdeckt durch allerlei Assistenten und Wizards - beispielsweise die Benutzerverwaltung und die Vergabe von Dateirechten.

Trotz der genannten Parallelen zwischen den Client-Strategien der beiden Anbieter unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Punkt: Während Apple vor der Fertigstellung des OS X mit "Mac OS" nur ein System für alle Zwecke anbieten konnte, fuhr Microsoft schon länger zweigleisig. Die von Windows NT abstammende Produktfamilie sah die Company für die professionelle Nutzung vor, bei der es vor allem auf Zuverlässigkeit und Sicherheit ankommt. Privatanwendern empfahl der Office-Riese das von Windows 3.1 abgeleitete 95/98/ME, weil es wegen seiner guten Abwärtskompatibilität auch alte Anwendungen ausführen könne, aufgrund der großen Treiberunterstützung nahezu alle Peripheriegeräte unterstütze und sich zudem für Spiele und Multimedia-Programme besonders eigne.