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Exodus beantragt Gläubigerschutz

27.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in Bedrängnis geratene Web-Hoster Exodus beantragte gestern - wie erwartet - Gläubigerschutz gemäß Paragraf elf des amerikanischen Konkursrechts (Computerwoche online berichtete). Gleichzeitig gab die Company bekannt, sie habe von General Electric Capital einen Kredit in Höhe von 200 Millionen Dollar gesichert. Dieser soll Exodus eine Debtor-in-Possession (DIP-) Finanzierung ermöglichen und zur Deckung der laufenden Betriebskosten sowie zur Zahlung von Verpflichtungen gegenüber Zulieferern und Angestellten dienen. Bei einem DIP sucht das insolvente Unternehmen nach einer Finanzierungsmöglichkeit, die es dem Management ermöglicht, eine gerichtlich angeordnete Reorganisation zu überstehen.

In einer Erklärung sagte der neue Vorstandsvorsitzende William Krause, das Unternehmen habe auf Kosten der Profitabilität versucht, Wachstum und Marktanteile zu steigern. Dabei sei Exodus in einigen Bereichen überexpandiert, um Verlusten durch das Platzen der Dotcom-Blase und der Konjunkturschwäche entgegenzutreten. Der Kurs der Aktie schloss Dienstag Abend bei 17 Cent ab. Mittwoch Morgen um Viertel vor 5 stoppte die Nasdaq den Handel mit dem Papier, nachdem die Börse eine Mitteilung über die Zahlungsunfähigkeit des Web-Hosters erhalten hatte.