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"Report" verdächtigt Telekom der Bilanzfälschung

28.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das ARD-Politmagazin "Report" berichtet in seiner heutigen Sendung (21 Uhr), die Deutsche Telekom sei 1995 möglicherweise bereits mit einer falschen Bilanz an die Börse gegangen. Der Redaktion liege die Immobilienbewertung des Konzerns von Ende November 1994 vor. Darin hätten die Bewertungsfirmen C&L Treuarbeit Deutsche Revision sowie Dr. Seebauer und Partner einen Wert von 31,8 Milliarden Mark ermittelt, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Bonner Carrier hatte den Wert seiner Immobilien in der Bilanz von 1. Januar 1995 allerdings mit 35,7 Millionen Mark beziffert. Erst im Februar dieses Jahres hatte die Telekom ihre Immobilien um exakt den Differenzbetrag von 3,9 Milliarden Mark abgewertet (Computerwoche online berichtete).

"Report" zitiert dazu den Hamburger Bilanzexperten Professor Wilhelm Strobel mit der Aussage: "Wenn die Eröffnungsbilanz um vier Milliarden Mark überzogen ist, dann hätte die Firma niemals mit dieser Bilanz an die Börse gehen dürfen". Die Telekom erklärte auf Anfrage des Magazins, die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen der Abwertung 2001 und der ungeklärten Bilanz-Differenz 1995 "entbehre jeder Grundlage".