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Intel im Visier der EU-Kartellhüter

09.04.2001
Die Europäische Kommission untersucht Beschwerden gegen Intel. Dem Halbleiterkonzern wird vorgeworfen, gegen das Wettbewerbsrecht zu verstoßen. Im Detail geht es um die Lizenzierung der Busarchitektur.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti untersucht Beschwerden gegen den US-Halbleiterkonzern Intel. Diesem wird - offenbar von den Konkurrenten Via Technologies und AMD - vorgeworfen, er wende widerrechtliche Marketing-Methoden an und nütze seine marktbeherrschende Stellung bei Mikroprozessoren für PCs aus. Im Detail geht es dabei um die Lizenzierung der Busarchitektur der Intel-Prozessoren. Diesen Anschuldigungen geht die Kommission nun nach. Intel hat bereits Stellungnahme eingereicht, die zurzeit geprüft wird. Des weiteren hat die Kommission Anfragen an große PC-Hersteller und -Händler gerichtet.

Sollte Montis Truppe die Vorwürfe bestätigt sehen, droht Intel ein EU-Verfahren, das mit einer hohen Geldstrafe enden könnte. Eine Sprecherin des Wettbewerbshüters warnte allerdings vor Spekulationen: "Die Untersuchung befindet sich in einem sehr frühen Stadium. Die Kommission hat bisher keine Erkenntnisse, dass Intel tatsächlich gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen hat."