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Legatos Finanzprobleme lassen Übernahme von Ontrack platzen

26.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das unsolide Finanzgebaren von Legato Systems Inc. führte nicht nur zu revidierten Ergebnissen für das dritte und niedriger als erwarteten Einkünften im vierten Quartal. Jetzt ist auch die geplante Übernahme von Ontrack daran gescheitert.

Der Hersteller von Speicher-Management-Software Legato Systems Inc. ist unerwartet in erhebliche Finanzprobleme geraten. Das Unternehmen errreichte im vierten Quartal 1999 mit einem Umsatz von gut 71 Millionen Dollar und einem Gewinn je Aktie von 11 Cent bei weitem nicht die Erwartungen der Finanzanalysten, die mit Verkäufen in Höhe von knapp 90 Millionen Dollar und einer Ausschüttung von 19 Cent je Aktie für die Periode gerechnet hatten.

Zusätzlich ist das Unternehmen gezwungen, die Ergebnisse für das dritte Quartal nach unten zu korrigieren: Statt der ausgewiesenen 71,7 Millionen Dollar Umsatz stehen nur mehr 66 Millionen in den Büchern. Die Wirtschaftsprüfer hatten Legato gezwungen, zwei Aufträge statt wie geschehen im dritten Quartal 1999 erst im Jahr 2000 zu verbuchen. Ausgenutzt haben das offenbar hochrangige Legato-Manager, die ihre Aktien zu dem überteuerten Aktienkurs verkauft haben, berichtet "Computergram".

Zudem hat Legato nun auch ein potentielles Tochterunternehmen verloren. Die im November angekündigte Übernahme von Ontrack Data International Inc., das sich auf Daten-Recovery und die passenden Services spezialisiert hat, ist geplatzt. Ursprünglich sollte der Deal per Aktientausch (0,1491 Legato-Aktien für eine Ontrack-Aktie) und Zahlung von 20 Millionen Dollar über die Bühne gehen. Das Ontrack-Management hat jetzt die Übernahmevereinbarung aufgekündigt, da die Interessen seiner Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden gefährdet seien.